Naturschutzgebiet Chrummhaalde
Wildobst als Vesicherung für Schweizer Obstzüchter.
Das Schutzgebiet Chrummhaalde ist geprägt von lichten Waldpartien mit zahlreichen Föhren, in dem das Klopfen des Schwarzspechts von dem Geträller des Berglaubsängers begleitet wird. Zudem dient das Gebiet mit seinem grossen Vorkommen von Wildbirnen und Wildäpfeln als genetische Bibliothek für die Schweizer Obstzüchtung. Vor allem die natürlich selektierte Anpassung der ursprünglichen Obstsorten an die lokale Umgebung ist eine Goldgrube, um neue Sorten für einen nachhaltigeren Anbau zu generieren.
Ein Mikrokosmos der Superlative
Aufgrund der Strukturvielfalt dieses Lichten Waldes mit Trockenwiesenpartien und mehreren kleinen Steinbrüchen, konnte sich eine grosse Zahl an Pflanzen- und Insektenarten in der Chrummhaalde etablieren. Vor allem Schmetterlinge, Heuschrecken und Stechimmenarten fühlen sich hier wohl. Allein 22 Ameisenarten leben in der Chrummhaalde, was wiederum Frassfeinde, wie den Ameisenlöwen, anlockt. Die räuberische Larve der Ameisenjungfer wartet eingegraben in ihrem Fangtrichter auf ihre Beute.
Drohender Artenverlust durch Verbuschung
Der im vergangenen Jahrhundert einsetzende Strukturwandel in der Schweizer Landwirtschaft führte zu einem Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe. Zusammen mit dem allgemeinen Wachstumsdruck und der zunehmenden Mechanisierung hat dieser Trend zu einer Konzentration der Landwirtschaft auf rationell nutzbare Flächen geführt. Eine Folge dieser Veränderungen ist die Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung von Wald. Dies führte, auch in der Chrummhaalde, zu einer Verbuschung von zuvor als Kulturland genutzten Waldpartien.
Die Schutzziele im Schutzgebiet Chrummhaalde
Um der Verbuschung entgegenzuwirken mäht Pro Natura die südexponierten, artenreichen Hänge der Chrummhaalde wieder regelmässig. Durch die Schaffung von offenen Flächen und dem Anlegen von Kleinstrukturen, wie Asthaufen, wird die Strukturvielfalt und das Vorkommen verschiedenster Mikrohabitate erhöht und seltene Tier- und Pflanzenarten –die sogenannten Zielarten – werden gezielt gefördert. Dank dieser regelmässigen und gezielten Pflege kann das sensible Ökosystem mit wertvollen Lebensräumen für gefährdete Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.
Naturschutzgebietdetails
Anreise
Mit den SBB nach Schaffhausen, dann mit dem Postauto (NFB 23) Richtung Bargen Dorf bis Haltestelle Bargen Dorf.
Weiterführende Informationen
Info
Das Schutzgebiet Chrummhalde (Bargen) dient mit seinem Gemisch aus lichtem Föhrenwald, Trockenwiesen und Steinbrüchen als Lebensraum für viele Insekten und ist durch eine Vielzahl an Orchideen charakterisiert.
Auf offiziellen Wegen aufhalten, Fahrverbot, Hunde sind an der Leine zu führen.